Vom Traum zur Realität
Gommeraner Eintracht doch noch Staffelsieger / Loburg patzt, Blau-Gelb feiert
Kaum zu fassen, aber dennoch wahr. Der Traum vom Staffelsieg, der für die Landesliga-Kegler des SV Eintracht Gommern nach den beiden deutlichen Niederlagen gegen den direkten Konkurrenten aus Loburg in den vergangenen Wochen in weite Ferne gerückt war, ist doch noch Realität geworden.
Dies brachte die Stimmung in der PAULY-Kegel-Arena und bei der folgenden, teils exzessiv zelebrierten, Saison-Abschluss-Party zum Überkochen. Denn der abschließende Heimsieg gegen Wolfen (7:1, 3415:3304) und vor allem die gleichzeitige, kaum zu erwartende, Heim-Niederlage der „Störche“ in Loburg gegen Borne sorgte für die unerwartete Wende im Titelkampf.
Vor dem letzten Saisonspiel waren sich die Eintracht-Spieler einig, trotz der vermeintlich verlorenen Meisterschaft noch einmal ein gutes Spiel abliefern zu wollen, um den Abschluss der starken Spielzeit danach gebührend und mit guter Stimmung feiern zu können. An mehr war ob der tabellarischen Ausgangssituation nicht zu denken.
So starteten die Blau-Gelben denn auch souverän und fokussiert. Max Hermann (595) holte als Tagesbester ebenso sicher mit 3:1 seinen Punkt gegen Sebastian Riegel (535) wie Martin Hukauf (567) gegen Tim Scholz (561). Beide waren zwar mit ihren Gesamtergebnissen nichht ganz zufrieden, stellten aber mit den Duellsiegen die Weichen frühzeitig auf Heimsieg.
Im Mittelpaar fanden Jonas Anders und Thomas Arndt nur schwer ins Spiel. Arndt (572) steigerte sich gegen Holger Heise (541) von Bahn zu Bahn und gewann mit 3:1 Sätzen. Jonas Anders wurde Mitte der zweiten Bahn ausgewechselt. Zwar brauchte auch Routinier Ralf Öhlschläger einige Zeit, ins Spiel zu finden, überflügelte aber mit zwei grandiosen Schlussbahnen (153, 166) mit insgesamt 569 Kegeln Uwe Schönwerk (559) bei Satzgleichstand noch um zehn Kegel. So führten die Gastgeber mit 4:0 Mannschaftspunkten und fast 100 Kegeln bereits mit großem Vorsprung.
So war es zu verkraften, dass Teamchef Thomas Zander (571) nach starkem Beginn gegen den besten Wolfener, Uwe Kühn (580), mit 1:3 unterlag und den Ehrenpunkt an die Gäste abgab. Gleichzeitig nutzte Bernd Löhnert (541) beim 3:1 die Schwächephasen von Frank Herrmann (528) aus und fuhr den letzten Duellsieg für Blau-Gelb ein.
Damit war die erhoffte Pflichtaufgabe mit einem Heimsieg geschafft. Doch jetzt gingen alle Blicke per YouTube nach Loburg, von wo bereits durchgesickert war, dass sich der Spitzenreiter gegen Borne recht schwer tat. Da die Loburger eine halbe Stunde später mit ihrem Spiel gestartet hatten, verfolgten nun die Blau-Gelben gespannt die letzten Würfe im Live-Stream und wurden mehr und mehr zu „Borne-Fans“. Denn mit jedem positiven Wurf der Börde-Kegler rückte der Staffelsieg der Eintracht in immer greifbarere Nähe. Als tatsächlich der 6:2-Sieg der Borner in Loburg feststand, kannte der Jubel in der PAULY-Kegel-Arena keine Grenzen mehr. Nach genau 10 Jahren hatten es die Gommeraner Kegler mit einer sehr guten, ausgeglichenen Saison zum zweiten Mal geschafft, den Staffelsieg in der Landesliga zu erobern. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Serie, die durch Corona unter besonderen Bedingungen, aber trotzdem durchgespielt wurde, auch entsprechend durch den Landesverband gewertet wird. Dann werden nämlich gleich zwei Gommeraner Träume zur Realität: das erste Eintracht-Team spielt in der kommenden Saison in Sachsen-Anhalts höchster Spielklasse, in der Verbandsliga und die Zweite um Kapitän Ronald Richert startet als Landesklasse-Staffelsieger in der Landesliga. Kaum zu fassen, aber dennoch wahr.