Eintracht Gommern noch einmal auf der Bahn / Saison bis Weihnachten unterbrochen
Der erneute Corona-Lockdown ist auch bei den Keglern angekommen. Nach den Entscheidungen der Bundes- und Landesregierung unterbrach der Landesverband Kegeln/Bowling Sachsen-Anhalt, Sektion Classic, seine Saison bereits vor dem Inkrafttreten der Landesverordnung ab dem 30. Oktober bis zum Jahresende.
Die Kegler von Eintracht Gommern ließen es sich nicht nehmen, mit einem vereinsinternen „Abschluss-Wettkampf“ noch einmal ihrem geliebten Sport nachzugehen.
Besonders die Landesliga-Kegler der Blau-Gelben bedauerten die erneute Aussetzung des Spielbetriebes, waren sie doch gerade mit nur einer Niederlage bei vier Siegen in einer super Verfassung. Zuletzt hatten sie ihr Heimspiel gegen Bitterfeld deutlich mit 7:1 und sehr guten Resultaten gewonnen.
Nun ist die PAULY-Kegel-Arena von der Stadt Gommern mindestens bis zum 30. November geschlossen, so dass weder Training noch Wettkämpfe stattfinden können. „Dabei haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten so viel in Sachen Corona unternommen. Wir haben peinlichst genau darauf geachtet, dass die notwendigen Hygiene-Maßnahmen eingehalten werden. Anwesenheitslisten, Händedesinfektion, die Desinfektion der Trainings- und Wettkampfkugeln, Lüftung und Abstand waren tägliche Sportbegleiter und wurden genau umgesetzt und dokumentiert. Wir haben uns für die Wettkämpfe sogar extra neue Kugeln für einige hundert Euro angeschafft, um bei den Spielen die Heim- und Gastspieler mit unterschiedlichen Farben spielen zu lassen. Da ist es wirklich schade, dass jetzt alles wieder vorbei ist. Und das gleich bis Weihnachten“, war Abteilungsleiter Thomas Arndt „mehr als traurig“ über den Sportstopp. Und nicht nur, dass die Abteilung viele zusätzliche Kosten und teils enormen Aufwand gegen die Pandemie aufbringen musste. Seit März ist es auch nicht wirklich möglich, die Kegelbahn an die Öffentlichkeit zu vermieten und damit Einnahmen zu kreieren. „Da fehlen uns schon einige Euro im vierstelligen Bereich, die wir immer zur Instandhaltung unserer schönen PAULY-Kegel-Arena genutzt haben“, meinte Arndt verärgert.
Den Teamleiter der Verbandsliga-Senioren, Ralf Öhlschläger, stören vor allem die fehlenden Trainingsmöglichkeiten: „Natürlich müssen wir die Pandemielage im Blick haben. Und dass da auch schmerzliche Maßnahmen notwendig sind, ist mir schon klar. Doch vor allem das Zusammensein mit den Sportfreunden, das gemeinsame Sporttreiben wird uns fehlen. Hoffentlich können wir dann wenigstens im Dezember wieder auf die Bahn.“
Kay Maß vom Landesklasse-Team der Eintracht ärgert, dass „der Spielbetrieb gleich bis Weihnachten unterbrochen wird“. „Aber wenn wir den ganzen November nicht trainieren können, ist ein Kaltstart im Dezember eben auch fast unmöglich und nicht sehr sinnvoll.“
Thomas Zander, Kapitän der Landesliga-Mannschaft, glaubt, „dass leider wieder alle bestraft werden für das Fehlverhalten Einzelner“. „Wir haben alles eingehalten, es gibt meines Wissens keinen Nachweis von größeren Infektionsherden beim Sport, schon gar nicht beim Kegeln. Und trotzdem dürfen wir unseren Sport nicht ausführen, sitzen jetzt wieder mindestens für einen Monat zu Hause.“
Doch am vergangenen Sonntag nutzten die Eintracht-Kegler, nachdem die Landesklasse-Truppe bereits am Freitag ihr „Weihnachtskegeln“ durchführte, noch einmal die letzte Möglichkeit, vereinsintern zu kegeln. Spieler aus allen Teams fanden sich am Sonntagmorgen auf Initiative der Senioren um Ralf Öhlschläger zusammen, stellten zwei gemischte Mannschaften auf und spielten, dieses Mal nur nach der Gesamtkegelzahl ohne Mannschaftspunkte, einen Wettkampf aus. Teils sehr gute Ergebnisse, drei Spieler übertrafen die magische 600er Marke, bewiesen einmal mehr die derzeit gute Verfassung der Blau-Gelben auf allen Ebenen. Thomas Arndt, der schon in den letzten Punktspielen überragend weit jenseits der 600 agiert hatte und Bernd Tepper aus der Senioren-Mannschaft waren mit 601 Kegeln die besten Akteure. Überhaupt waren die Senioren der Eintracht überaus gut drauf, zeigten erneut, was die „alten Herren“ so alles leisten können. Doch das sportliche Abschneiden war an diesem Tag nur zweitrangig mit Blick auf den nun folgenden Stillstand.
Am Ende des „letzten Sporttages auf unbestimmte Zeit“ waren sich alle einig, dass die Hoffnung auf eine baldige Lockerung zuletzt stirbt. „Vielleicht und hoffentlich dürfen wir wenigstens ab Anfang Dezember wieder trainieren. Dann kann die Saison hoffentlich im Januar wieder losgehen“, meinte Arndt abschließend.